Altersleitbild
Sechs Gemeinden im rechten Zulgtal haben ein Ziel: Sie wollen gemeinsam eine zukunftsgerichtete Alterspolitik betreiben.
Sie sind noch jung, die beiden Schüler Hansueli und Nathanael aus dem Eriz. Dennoch haben sich die beiden zwölfjährigen Knaben mit dem Älterwerden beschäftigt: An der Präsentation des Altersleitbildes für das rechte Zulgtal sorgten die beiden mit dem Akkordeon für den musikalischen Rahmen. «Alt werden bedeutet eben nicht isoliert leben, wichtig ist ebenso ein Austausch zwischen Alt und Jung», betonte Projektleiterin Ursula Knecht. Gemeinsam mit regionalen Arbeitsgruppen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern hat die Gemeinderätin von Buchholterberg ein Altersleitbild für das rechte Zulgtal ausgearbeitet. Die neue Broschüre formuliert Ziele und Massnahmen in den Bereichen Wohnen im Alter, Gesundheit, Sicherheit, Mobilität und aktive Lebensgestaltung. So sollen zum Beispiel öffentliche Gebäude möglichst hindernisfrei gestaltet oder der Bau von altersgerechten Wohnungen gefördert werden. Das neue Altersleitbild sieht aber ebenso den Aufbau eines Besuchs- und Begleitdienstes vor. «Das Leitbild soll als Wegweiser dienen und Strategien zu einer sinnvollen Alterspolitik aufzeigen», so Ursula Knecht weiter. Denn die Frage: «Wie weiter im Alter?» stellt sich früher oder später jedem Menschen. Am Leitbild beteiligt haben sich die sechs Gemeinden Buchholterberg, Eriz, Fahrni, Ober- und Unterlangenegg sowie Wachseldorn.
Zahl der Rentner steigt
Die sechs Gemeinden im rechten Zulgtal rechnen nämlich mit einer Zunahme der älteren Bevölkerung. «Die Bevölkerung wird in Zukunft kaum wachsen, zunehmen wird in der Region aber die Zahl der über 80-Jährigen», betonte Projektbegleiter Peter Schütz von der Organisation Pro Senectute. Bereits heute leben im rechten Zulgtal mehr ältere Leute als im kantonalen Durchschnitt. So rechnet die Statistik im Jahr 2020 für die Region mit einem Bedarf von 74 Pflegeplätzen, während im kantonalen Mittel der Bedarf bei 68 Pflegeplätzen liegt.
Damit die im Altersleitbild formulierten Massnahmen auch umgesetzt werden, haben die sechs Gemeinden eine gemeinsame Alterskommission eingesetzt. «Die Kommission nimmt Anträge und Bedürfnisse aus der Bevölkerung entgegen und wird Massnahmen auf regionaler Ebene koordinieren», erläuterte Ursula Knecht. Der neuen Alterskommission gehören an: Elisabeth Schäfer, Eriz, Anni Dummermuth, Unterlangenegg, Elisabeth Gnädinger, Oberlangenegg, Rosmarie Dummermuth, Fahrni, Fritz Wenger, Wachseldorn, und Anton Nyffenegger, Buchholterberg.
Thuner Tagblatt, 20. Januar 2007 / Stefan Kammermann
Altersleitbild rechtes Zulgtal
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